Acta Turfanica : die deutschen Turfan-Expeditionen gesehen in den Archiven von Urumchi und Berlin
Die Arbeit widmet sich der quellenkundlichen Untersuchung der im Jahr 2001 in der Edition Jindai waiguo tanxianjia Xinjiang kaogudang’an shiliao 近代外國探險家新疆考古檔案史料 = Modern Historical Material about Foreign Explorers in Xinjiang („Akten zu den archäologischen Unternehmungen ausländischer Exploratoren in Xinjiang in neuerer Zeit“) publizierten chinesischen Akten zu unter anderem den Deutschen Turfan-Expeditionen. Bis dahin waren diese Expeditionen nur aus den Reiseberichten der Teilnehmer dieser Unternehmungen bekannt. Die existierenden deutschen Akten zu den Turfan-Expeditionen waren bis dato von einzelnen Forschern nur in Teilen im Rahmen ihrer jeweiligen Arbeiten genutzt und zitiert worden. Der vorliegenden quellenkundlichen Untersuchung des chinesischen Materials ging dessen Rezension und Übersetzung zwecks bestmöglicher Erschließung des Corpus voraus; das deutsche Aktenmaterial sowie die Reiseberichte der deutschen Exploratoren wurden in den Dienst dieser Erschließung gestellt, so dass Beides sich mosaikartig ineinanderfügt. Die Exaktheit und unbedingte Verlässlichkeit amtlicher Akten ermöglichte eine kritische Überprüfung der von Grünwedel und dann vor allem von Le Coq in einer geographischen wie auch zeitlichen Ebene aufgezeichneten Reiserouten, die ihrerseits wiederum sowohl bei der Zuordnung archäologischer Ergebnisse, als auch bei der Erforschung der Namen von Orten in Xinjiang, die heute, nach einhundert Jahren, nicht mehr existieren, hilfreich sein kann. Daneben finden sich vereinzelte Belege für Verwaltungsreformen sowie Hinweise auf die beruflichen Karrieren von 53 zumeist in Hunan bzw. Hubei gebürtigen Provinzialbeamten in Xinjiang.
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